Hallo! Ich bin Max. Ich bin klein, flauschig, und – na gut – ein bisschen frech. Aber pssst, das sagt Lisa immer, wenn sie mich ganz doll lieb hat. Heute war ein besonders aufregender Tag. Es war der Tag, an dem ich das mysteriöse Zauberwort kennengelernt habe: „Aus!“ Und sein gemeiner Freund: „Nein!“
Alles begann so:
Ich wachte auf, reckte meine Pfoten und streckte meinen wuscheligen Welpenpopo in die Luft. Zeit für Abenteuer! Lisa sagte:
„Max, heute gehen wir in den Garten. Aber sei brav!“
Brav? Ich bin doch IMMER brav! Dachte ich. Also los!
Im Garten roch es nach Frühlingsgras, frischer Erde und… Wurstbrot.
Ich schnüffelte, schnupperte und – zack! – entdeckte ich Lisas Picknick.
Da lag es: Ein Wurstbrot. Ganz allein.
Es schrie förmlich: „Iss mich, Max! Ich bin lecker!“
Also tapste ich ganz vorsichtig näher, streckte meine Zunge raus und…
„AUS!“
Boah! Was war das denn?
Ich sprang zurück wie ein Flummi. Lisa schaute mich streng an.
„Das ist mein Brot, Max. Aus!“
Hm. „Aus“ scheint wohl das Zauberwort zu sein, wenn Menschen ihre Brote retten wollen.
Aber ich bin ja schlau. Wenn das Brot verboten ist, dann eben… DER SCHUH!
Ich schlich mich an ihren Schnürschuh ran, nahm die Lasche in die Zähne – super Beute! – und flitzte los wie ein Raketenhund.
„NEIN, Max! NEIN!“
Oh oh. Jetzt waren es schon zwei Zauberworte.
Ich blieb stehen. Ganz kurz. Also… naja… vielleicht.
Dann schüttelte ich den Schuh, dass die Schnürsenkel flogen wie Spaghetti im Sturm.
Lisa kam gelaufen, holte tief Luft, beugte sich zu mir runter und sagte ganz ruhig:
„Max. Wenn ich Nein oder Aus sage, dann hörst du auf. Verstanden?“
Ich guckte sie mit meinen Welpenkulleraugen an. Verstanden hab ich’s irgendwie. Aber… na gut, vielleicht nicht komplett.
Also setzten wir uns gemeinsam auf die Decke. Ich bekam ein kleines Leckerli.
„Braver Max“, sagte Lisa.
„Leckerli ist besser als Schuh,“ dachte ich.
Und das Brot… naja, das kann sie behalten. Für heute.
Aber morgen…
Morgen schnapp ich mir den Gartenzwerg.
Mal sehen, was der zu „Aus!“ sagt!
Ende
